01.05.2025

Georgswallfahrt

Pfadfinder unterwegs auf dem Lahn-Camino

 

Schnupperpilgern zwischen Weilburg und Hirschhausen

Weilburg. Der Einladung zu einer Wanderung der besonderen Art folgten am vergangenen Samstag über 50 Pfadfinderinnen und Pfadfinder des Weilburger DPSG-Stammes „Rochus Spiecker" im Alter zwischen sechs und zwanzig Jahren sowie deren Gruppenleiter, Eltern und Geschwister. Gemeinsam ging es bei strahlendem Sonnenschein vom Weilburger Jagdschloss Windhof durch Feld und Wald auf dem hiesigen Abschnitt des Jakobsweges, dem „Lahn-Camino", zur Ruine der Klosterkirche Pfannstiel nahe Hirschhausen. Von dieser im 15. Jahrhundert erbauten und bereits 60 Jahre später in Folge der Reformation wieder abgerissenen Wallfahrtskirche zeugen heute nur noch die wenige Überreste: Eckmauern, ein Altarstein und ein Johanniterkreuz lassen die Abmessungen der Anlage und die einstige Bedeutung dieses Ortes erahnen. 

Für die Organisation und Durchführung hatte der Stammesvorstand DWV-Wanderführer® Dirk Bruno Behr, selbst seit vielen Jahren begeisterter Pfadfinder, gewinnen können, der zurzeit die Qualifizierung zum Pilgerbegleiter des Bistums Limburg durchläuft. Als solcher war er auch für die inhaltliche Gestaltung des Nachmittags zuständig. Nach einer Einführung durch ihn zum Thema Pilgern am Windhof und den entsprechenden Reisesegen folgten auf der drei Kilometer kurzen Strecke Impulse, die zum Innehalten, Nachdenken und zur Schärfung der eigenen Wahrnehmung dienten. Eine besondere Herausforderung war dabei, insbesondere für die jüngsten Mitglieder der bunten Teilnehmerschar, das bewusste Absolvieren eines Streckenabschnitts in völliger Stille. Dabei waren alle Teilnehmer eingeladen, ihre Aufmerksamkeit nach innen zu lenken und an Menschen, Begegnungen oder Ereignisse zu denken, für die sie dankbar sind. Dankbarkeit für das Schöne im Leben in einer an Belastungen und negativen Nachrichten nicht gerade armen Zeit war auch der Leitgedanke der späteren Andacht am Pfannstiel, die von Stammeskurat Karl Lautenschläger gehalten wurde. Im Rahmen dieses kleinen Gottesdienstes legten die Pfadfinderinnen und Pfadfinder auch ihre Steine ab, die sie unterwegs aufgesammelt hatten. Dabei dankte ein jeder für die Dinge, die sein Leben schön und wertvoll machen.

Wenig überraschend waren dies häufig Familie, Freunde, Gemeinschaft und Naturerfahrungen – alles Sachen, die man nicht kaufen kann. Mit dem Stempeln ihres exklusiv für diesen Tag entworfenen Pilgerausweises mit dem Siegel der Wallfahrtskirche Pfannstiel und einem leckeren Wrap-Buffet endete die kleine „Pilgerreise" der Weilburger Pfadfinder. Teilnehmer und Veranstalter blickten zum Abschluss auf einen rundherum gelungenen Nachmittag zurück. Und vielleicht wurde bei dem einen oder anderen ja auch die Lust auf weitere eigene Erfahrungen auf dem Jakobsweg geweckt.

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